Virtuelle Diabetesambulanz für Kinder und Jugendliche – ViDiKi

AOK NORDWEST (Förderkennzeichen: 01NVF16023)

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Wer sind die Träger des Projekts?

Das Projekt wird geleitet vom UKSH Lübeck, Klinik für Kinder-und Jugendmedizin. Weitere Teilnehmer sind die Kinderkliniken des UKSH Kiel, des Städtischen Krankenhauses Kiel sowie als Zuweiser Kinderdiabetologen und Diabetologen aus Schleswig-Holstein, das Kinderkrankenhaus Wilhelmsstift Hamburg und das Altonaer Kinderkrankenhaus Hamburg und als evaluierende Institution die Universität zu Lübeck. Die Praxiserprobung von Telemedizin erfolgt im Projekt von Anfang an in enger Kooperation mit dem Konsortialpartner, der AOK NORDWEST und anderen gesetzlichen Krankenkassen als Kooperationspartner (Barmer, DAK, TK, IKK Nord, IKK Berlin-Brandenburg, BKK Atlas Ahlmann, BKK Energie, BKK Novitas, BKK Viactiv, BKK Melitta Plus, BKK Mobil Oil, BKK Diakonie, BKK Deutsche Bank, SVLFG, BKK VerbundPlus).

Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?

Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 können im ländlichen Raum nur selten wohnortnah durch einen Kinderarzt mit diabetologischer Fachweiterbildung betreut werden. Der Mangel an Versorgungskapazität drückt sich auch in einer zu geringen Kontaktfrequenz aus, das heißt in der Regel nur ein Ambulanztermin pro Quartal. Eine gute fachärztliche Versorgung in einer entfernten Fachambulanz zu erlangen, ist für die Familien und die Betroffenen also sehr zeitaufwendig. Gerade bei der Nutzung neuer Technologien (CGM-Geräte) ist eine häufigere Anpassung der Therapie durch Abruf der Daten aus einer geschützten Cloud nun aber möglich und schafft damit die Grundlage für die Beratung mittels Telemedizin.

Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?

Durch den Einsatz telemedizinischer Betreuungsmöglichkeiten (Videosprechstunde) können sich die Präsenzbesuche in der Spezialambulanz deutlich vermindern, und häufigere Kontakte erlauben eine schnelle Insulinanpassung bei Wachstum oder Krankheit der Kinder. Daten aus dem CGM-Gerät werden den Fachärzten noch vor den Videoterminen zur Verfügung gestellt, so dass der Arzt sich entsprechend vorbereiten kann. Die erste Betreuungsphase dauert ein Jahr und kann danach freiwillig verlängert werden.

Was haben die Versicherten davon?

Die Betroffenen und ihre Familien haben deutlich weniger Wegezeiten zum Arzt bzw. Krankenhaus, häufigere Kontakte (monatlich) und sie haben einen niedrigschwelligen Zugang zu einer guten fachärztlichen Versorgung.

Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?

Konsortialpartner im Innovationsprojekt

Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?

Schleswig-Holstein und Hamburg

Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte …) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?

240 Versicherte aus 15 kooperierenden Kassen wurden eingeschlossen. Die telemedizinische Betreuung erfolgt durch Kinderdiabetologen und nach einem Jahr in der freiwilligen Verlängerungsphase durch ein Team aus Kinderdiabetologe und Diabetesberaterin.

Die Zufriedenheit mit dieser Art der Betreuung zeigt sich in der hohen Teilnahmequote und Anfragen vieler Patienten und anderer Fachambulanzen, die eine ähnliche Betreuung anbieten wollen.

Seit wann, und gegebenenfalls bis wann, läuft das Projekt?

4/2017 - 3/2020
 

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