Im deutschen Gesundheitswesen waren 2020 insgesamt rund 5,8 Millionen Menschen beschäftigt. Neben fast 600.000 Beschäftigten in den akademischen Berufen der Ärzte, Apotheker, Psychotherapeuten und Zahnärzte waren rund drei Millionen Beschäftigte in über 40 nichtärztlichen Gesundheitsdienstberufen in der unmittelbaren Gesundheitsversorgung tätig. Unter den nichtärztlichen Gesundheitsdienstberufen stellten im Jahr 2020 mit 1,1 Millionen Beschäftigten die Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger die zahlenmäßig bedeutendste Berufsgruppe, gefolgt von den medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten (678.000 Beschäftigte).
Die Arbeitsmarktstatistik verzeichnet bei allen nichtärztlichen Gesundheitsberufen seit Jahren einen stetigen Beschäftigtenzuwachs. Angesichts des demografischen Wandels ist allerdings insbesondere im Bereich der Altenpflege der Bedarf seit Jahren stärker gestiegen als der Personalzuwachs. Hier ist ein Pflegekräftemangel eingetretetn, der sich weiter zu verschärfen droht. Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, hat der Gesetzgeber mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) die Landesverbände der Krankenkassen dazu verpflichtet, ab spätestens 1. Januar 2023 in jedem Bundesland mindestens ein Modellvorhaben zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf speziell qualifizierte Pflegefachkräfte durchzuführen. In den Modellvorhaben mit einer maximalen Laufzeit von vier Jahren sind auch Standards für die interprofessionelle Zusammenarbeit zu entwickeln.
Etwa 87 Prozent der Beschäftigten in den nichtärztlichen Gesundheitsberufen sind weiblich. In den akademischen Gesundheitsberufen (Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Psychotherapeutinnen und -therapeuten) wächst der Frauenanteil stetig. Derzeit liegt er knapp oberhalb der 50-Prozent-Grenze. Betrachtet man alle 5,8 Millionen Beschäftigten in allen Gesundheitsberufen, liegt der Frauenanteil bei 75 Prozent (4,4 Millionen).