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Gerechtigkeitslücken im Morbi-RSA – Unterdeckung vulnerabler Gruppen
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16.11.22 (ams). Ein vom AOK-Bundesverband beauftragtes Gutachten des Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed) und des Lehrstuhls für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen belegt gravierende Mängel bei der Berücksichtigung vulnerabler Versichertengruppen im morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA). „Vulnerable Versichertengruppen werden bei den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds systematisch schlechter gestellt. Umgekehrt sind junge, gesunde Versichertengruppen nach wie vor finanziell überkompensiert“, kritisierte der für Finanzen zuständige stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jens Martin Hoyer. Diese Unwucht setze erhebliche Anreize für Krankenkassen, sich stärker um jüngere, kostengünstigere Versicherte zu kümmern als um vulnerable und sozial schwache Menschen. Die größte Unterdeckung weisen Pflegebedürftige auf, gefolgt von den zuzahlungsbefreiten Versicherten (Härtefälle), den Erwerbsminderungsrentnern Downsowie den ALG-II-Empfängern.