Neues aus dem Gemeinsamen Bundesausschuss
ams-Politik 03/23
Nationale Krankheitslast-Studie: GBA empfiehlt Überführung in Regelversorgung
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) hat empfohlen, Erkenntnisse aus dem beendeten Förderprojekt „Burden 2020“ in die Versorgung zu überführen. Der Aufbau einer nationalen Krankheitslast-Studie (Burden of Disease) soll Bund, Ländern, Kreisen und Kommunen in Deutschland helfen, die Gesundheitsversorgung einer alternden Gesellschaft besser zu planen und zu steuern. Das Projekt zeige, dass es möglich sei, eine Vielzahl von vereinzelt vorliegenden Daten zusammenzuführen und daraus Erkenntnisse zu ausgewählten Krankheiten regional differenziert abzuleiten, erklärte der GBA. Neben Befragungsdaten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden Abrechnungsdaten von AOK-Versicherten, Daten aus der Todesursachenstatistik und aus der Straßenverkehrsunfallstatistik sowie Studienergebnisse zur Konzentration von Feinstaub und Verkehrslärm verwendet. Im Ergebnis konnten für das Jahr 2017 die durch Tod verlorenen Lebensjahre für 131 Todesursachen dargestellt werden. Die Ergebnisse sind sowohl nach Alter und Geschlecht als auch für 16 Bundesländer und 96 Raumordnungsregionen differenzierbar.
Innovationsausschuss veröffentlicht Förderbekanntmachungen für neue Versorgungsformen
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) hat im Bereich der neuen Versorgungsformen jeweils eine neue themenspezifische und eine themenoffene Förderbekanntmachung veröffentlicht. Projektverantwortliche haben die Möglichkeit, sich bis zum 16. Mai 2023 mit einer Ideenskizze zu bewerben. Der Innovationsausschuss wird voraussichtlich im vierten Quartal 2023 entscheiden, welche Ideenskizzen zur Ausarbeitung eines Vollantrags ausgewählt werden. Diese Konzeptentwicklungsphase wird für bis zu sechs Monate mit einem Förderbetrag von maximal 75.000 Euro gefördert werden. Zu den themenspezifischen Themenfeldern gehören unter anderem Modelle zur Vermeidung, Verminderung und Verzögerung von Pflegebedürftigkeit sowie Modelle zur Verbesserung der Versorgung von chronisch Erkrankten mit hohem Versorgungsbedarf in schwächer versorgten Gebieten.