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Um sieben Prozent ...

Zahl des Monats

Foto: Pflegefachfrau stützt einen Senioren beim Spaziergang auf Flur einer Pflegeeinrichtung

14.08.23 (ams) … ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege 2022 verglichen 2021 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) gesunken. Nur rund 52.100 Auszubildende begannen im vergangenen Jahr eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg waren zum Jahresende 2022 insgesamt rund 143.100 Personen in dieser Berufsausbildung.

Frauen sind in der Pflegeausbildung mit einem Anteil von 74 Prozent weiter überrepräsentiert. Im Jahr 2022 standen 38.600 neue weibliche Auszubildende 13.500 männlichen gegenüber. Das Durchschnittsalter bei Ausbildungsbeginn lag 2022 bei 21 Jahren. Allerdings wird die Ausbildung in der Pflege laut Destatis häufig auch im mittleren Alter begonnen. So starteten elf Prozent der Auszubildenden 2022 erst im Alter von 30 bis 39 Jahren. Weitere sieben Prozent waren bei Ausbildungsstart sogar 40 Jahre und älter.

Die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft wird seit 2020 angeboten. Sie ersetzte die drei bis dato getrennten Ausbildungwege zur Kranken-, Kinder- und Altenpflegekraft. Damit sollte die Pflegeausbildung moderner und attraktiver werden, um den Fachkräftemangel in diesem Bereich zu lindern. Kritiker der Reform beklagen jedoch den mangelnden Tiefgang der generalistischen Ausbildung, der unter anderem zu Personalmangel in der stark spezialisierten Kinderkrankenpflege führe.

Der Bedarf an Pflegepersonal wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Allein durch den demografischen Wandel werde die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland bis 2055 um 37 Prozent steigen, berechnete Destatis im März. Die von der Ampelregierung geplante Klinikreform soll helfen, das knappe Pflegepersonal sinnvoller zu verteilen, indem Standorte konzentriert und Häuser geschlossen werden. Der AOK-Bundesverband sieht das Reformvorhaben als einen Weg, neben der Qualität auch die Personalsituation in den Kliniken anzugehen. „Auch der Fachkräftemangel wird sich durch eine Konzentration der Versorgung verbessern,“ erklärte Verbandschefin Dr. Carola Reimann bei „Table Media“. Besonders in den Ballungsräumen gebe es viele kleine, unwirtschaftliche Kliniken.


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