Studie zur effektiven Behandlung von Prostatakrebs sucht Teilnehmer
PREFERE
26.08.15 (ams). Die Deutsche Prostatakrebsstudie PREFERE sucht Teilnehmer. In einer prospektiven randomisierten Studie vergleicht PREFERE alle vier aktuell gängigen Therapieoptionen beim Niedrig-Risiko-Prostatakrebs. Die Teilnehmer werden dabei über 13 Jahre nachbeobachtet. Die Fragen, die mit der Studie geklärt werden sollen, seien zentral für die künftige Behandlung von Prostatakrebs im frühen Stadium, so Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) beteiligt sich mit elf Millionen Euro an der Langzeitstudie. Die Deutsche Krebshilfe hat insgesamt 13,5 Millionen Euro eingeplant.
"Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen können auch weiterhin im Rahmen eines Vertrages zur Integrierten Versorgung an PREFERE teilnehmen", sagt AOK-Arzt Ebel und fordert alle niedergelassenen Urologen und die in Frage kommenden Patienten dazu auf, an PREFERE teilzunehmen. Es sei wichtig, dass die Studie von einem breiten Bündnis getragen werde. Die Deutsche Krebshilfe, die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen, die Deutsche Gesellschaft für Urologie, der Berufsverband Deutscher Urologen sowie die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie, die Deutsche Krebsgesellschaft und der Bundesverband Prostataselbsthilfe arbeiten bei PREFERE zusammen.
Sendefertige Radio-O-Töne mit Thomas Ebel, Arzt im AOK-Bundesverband


Welche Vorteile haben Studienteilnehmer?
Bislang konnten für die Studie, die 2013 gestartet ist, wesentlich weniger Patienten gewonnen werden als ursprünglich zu diesem Zeitpunkt geplant. Dabei bietet die Studie eine Reihe von Vorteilen für die betroffenen Männer: Die Teilnehmer werden in eigens für die Studie zertifizierten Kliniken behandelt, die besondere Qualitätsanforderungen erfüllen müssen. Zudem sieht die Studie für jeden Teilnehmer eine Zweitbegutachtung der Gewebeprobe vor, um die Diagnose abzusichern. Darüber hinaus ist für die Patienten eine langfristige und strukturierte Nachsorge beim behandelnden niedergelassenen Urologen vorgesehen.
Um die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen, sollen die beteiligten Krankenhäuser und die niedergelassenen Urologen die Patienten noch stärker als bisher auf die Studie aufmerksam machen. Dafür stehen verschiedene Informations- und Beratungshilfen zur Aufklärung der Patienten bereit. Männer mit Prostatakrebs in einem frühen Stadium können sich je nach Wohnsitz in einem der rund 100 teilnehmenden Studienzentren in Deutschland für PREFERE einschreiben lassen.
Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts erkranken pro Jahr mehr als 67.000 Männer an Prostatakrebs. Ein Großteil der Betroffenen hat einen lokal begrenzten Tumor. Die bösartige Wucherung der Vorsteherdrüse ist die häufigste Krebsform bei Männern.