Alles in Ordnung? Vorsorgetermine geben Schwangeren Sicherheit

ams-Serie "Frauengesundheit" (5)

26.05.15 (ams). Ein Baby ist unterwegs - das ist für künftige Eltern eine aufregende Zeit. Wichtig ist, dass Schwangere Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrnehmen. "Ziel dieser Termine ist es, Risiken für Mutter und Kind frühzeitig zu erkennen", sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Schwangere haben Anspruch auf ausreichende medizinische Untersuchung und Beratung. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Die regelmäßigen Untersuchungen dienen dazu, die Entwicklung des Kindes und die Gesundheit der Mutter zu kontrollieren. Werdende Mütter sollten sie auch dann nutzen, wenn sie sich gesund fühlen.

Bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft ist in der Regel alle vier Wochen ein Check vorgesehen, in den letzten zwei Monaten vor der Geburt alle 14 Tage. Bei einer Risikoschwangerschaft kommen weitere Untersuchungstermine dazu. Übrigens: Wer berufstätig ist, kann sich für sämtliche Vorsorgeuntersuchungen von der Arbeit freistellen lassen, ohne dass ein Verdienstausfall entsteht.

Die Vorsorge beginnt, sobald die Schwangerschaft festgestellt ist. Bei diesem Termin erhalten Frauen von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt einen Mutterpass, in den alle Untersuchungsergebnisse und Befunde eingetragen werden. Schwangere sollten ihn zu jedem Arzttermin mitbringen. Der Mutterpass ist ein persönliches Dokument. Arbeitgeber und Behörden dürfen eine Einsichtnahme nicht verlangen.

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Schwangere werden beraten und untersucht

Bei allen Vorsorgeterminen wird die Schwangere beraten und untersucht. Der Arzt oder die Hebamme notieren beispielsweise den Blutdruck und das Gewicht, analysieren den Urin und ertasten den Stand der Gebärmutter. Die Lage des Kindes und seine Herztöne überprüfen sie ebenfalls. Zudem wird das Blut der werdenden Mutter auf Infektionen untersucht. Dabei wird auch geprüft, ob sie ausreichend Antikörper gegen Röteln hat. Die Schwangere bekommt die Empfehlung, einen freiwilligen HIV-Test zu machen. Weiterhin werden die Blutgruppe und der Rhesus-Faktor bestimmt, um mögliche Unverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind zu erkennen.

Zur Schwangerschaftsvorsorge gehören auch drei Ultraschalluntersuchungen. Bei Auffälligkeiten kommen weitere Untersuchungen dazu, deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen ebenfalls übernehmen.

Schwangere sollten auch die Möglichkeit nutzen, sich ausführlich beraten zu lassen. So sollten Frauen mit Kinderwunsch bereits vor einer Schwangerschaft Folsäure einnehmen und die Einnahme in den ersten Schwangerschaftswochen fortsetzen. Der Arzt oder die Hebamme können werdenden Müttern auch erklären, wie sie ausreichend Jod zu sich nehmen und durch eine richtige Mundhygiene Karies bei ihrem Kind vorbeugen können. Während der Schwangerschaft sollten sie weder rauchen noch Alkohol trinken. Empfehlenswert sind eine ausgewogene Ernährung und Sport in Maßen. In Kursen zur Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsgymnastik können sich Frauen auf die Entbindung vorbereiten.

Zwei Nachsorgetermine nach der Entbindung

Empfehlenswert ist es auch, dass Frauen die beiden Nachsorgetermine wahrnehmen. Sie stehen in der ersten Woche und zwischen der sechsten und achten Woche nach der Geburt des Kindes an.

Werdende Eltern wünschen sich ein gesundes Kind – deshalb nehmen auch gesunde Schwangere zusätzliche Leistungen in Anspruch, die ihr Frauenarzt ihnen anbietet. Da diese sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) nicht medizinisch notwendig sind, müssen die Versicherten sie selbst bezahlen. Sinnvoll ist es, sich genau zu erkundigen welchen Nutzen und welche Risiken die angebotenen Leistungen haben. Das gilt besonders für Untersuchungen zur Pränataldiagnostik, bei denen Entwicklungsstörungen und Behinderungen des Kindes erkannt werden sollen.

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