Infektionskrankheiten wie Masern: Durch Impfung Ausbrüche verhindern
Europäische Impfwoche
24.03.15 (ams). Impfungen tun mal kurz weh, aber können vor gefährlichen Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Masern schützen. Die Krankheitserreger Masern und Röteln sollen, so das Ziel der WHO, auf Dauer ausgerottet werden. "Masernausbrüche lassen sich erst verhindern, wenn mindestens 95 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sind", sagt Dr. Eike Eymers. Die Ärztin im AOK-Bundesverband rät, Impflücken zu schließen.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für alle Impfungen, die in der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aufgeführt sind. Einen Überblick bietet das AOK-Portal.
Erwachsenen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie und Tetanus (Wundstarrkrampf). Beides sind schwere bakterielle Infektionskrankheiten. Einmalig sollten sich Erwachsene in Kombination mit dieser Immunisierung auch gegen Keuchhusten (Pertussis) impfen lassen. Über 60-Jährigen wird zudem eine einmalige Schutzimpfung gegen Pneumokokken und eine jährliche Impfung gegen Grippe empfohlen.
Weitere Informationen:
- im Familien-Portal der AOK
- Die Schutzimpfungs-Richtlinie steht auf den Seiten des Gemeinsamen Bundesausschusses zur Verfügung
- auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- im Portal des Robert-Koch-Instituts
Das RKI ruft dazu auf, die Impfquoten in Deutschland gerade bei den Standardimpfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zu verbessern. Masern-Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen tragen laut RKI maßgeblich zu den immer wieder auftretenden Masern-Ausbrüchen bei.
Die STIKO empfiehlt, Kindern im Alter zwischen elf und 14 Monaten die erste Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln zu geben. Die zweite Impfung sollten Kinder im Alter von 14 bis 23 Monaten erhalten. Nur mit zwei Impfungen baut der Körper ausreichend Antikörper gegen die Infektionskrankheiten auf. Seit 2010 rät die STIKO auch allen nach 1970 geborenen Erwachsenen, die nicht vollständig gegen Masern geimpft sind, zu einer einmaligen Immunisierung. Das gilt auch für alle, die nicht wissen, ob sie über einen ausreichenden Schutz verfügen.
Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Die Viren werden durch kleinste Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Anders, als häufig angenommen, sind Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Die Krankheit führt zu den bekannten Symptomen Hautausschlag und Entzündung der Schleimhäute. Als Komplikationen kann der Erreger Mittelohrentzündungen, Bronchitiden oder Lungenentzündungen auslösen. Eine seltene, aber schwere Komplikation ist die Gehirnhautentzündung, die zu dauerhaften Schäden oder zum Tod führen kann. Die Sterblichkeitsrate wird vom RKI mit einem von 1.000 Erkrankten angegeben.
Impfung ist meist gut verträglich
Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Die Einstichstelle kann in den ersten Tagen gerötet sein. Vorübergehend kann die Temperatur erhöht sein. Außerdem können Kopfschmerzen, Mattigkeit und Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Die Impfung mit abgeschwächten Viren löst gelegentlich leichte sogenannte "Impfmasern" aus, die aber nicht ansteckend sind. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie schwere allergische Reaktionen sind sehr selten.
Während der Europäischen Impfwoche vom 20. bis 25. April 2015 klären Experten über die Bedeutung von Schutzimpfungen auf.