Gesund im Mund - auch im Alter

Zahnpflege bei Senioren

29.08.17 (ams). Gesunde Zähne sind auch im Alter wichtig. "Mit einer sorgfältigen Mundhygiene kann jeder viel dazu beitragen, dass seine Zähne bis ins hohe Alter erhalten bleiben", sagt Verena Uhlig, Zahnärztin bei der AOK.

Die Mundgesundheit bei den jüngeren Senioren im Alter zwischen 65 und 74 Jahren hat sich in den vergangenen zehn Jahren verbessert. Das zeigt die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V), die das Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Bundeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung im August 2016 veröffentlicht hat. Bei den 65- bis 74-Jährigen sind im Schnitt nur noch 17,7 Zähne von Karies (Zahnfäule) befallen oder wegen Karies mit einer Füllung versehen, 2005 waren es noch 22. Schwere Parodontalerkrankungen (Zahnbetterkrankungen) sind von 44 Prozent im Jahr 2005 um mehr als die Hälfte auf rund 20 Prozent im Jahr 2014 zurückgegangen. Außerdem besitzen jüngere Senioren heute im Durchschnitt mindestens fünf eigene Zähne mehr als noch im Jahr 1997. Insgesamt zeigt die Studie, dass die Mundgesundheit der Deutschen länger erhalten bleibt und sich Erkrankungen zunehmend ins höhere Lebensalter verschieben.

Tipps für die Mundhygiene

Doch wie schafft man es, bis ins hohe Alter die Zähne und das Zahnfleisch gesund zu erhalten? AOK-Zahnärztin Uhlig gibt Tipps, worauf insbesondere Senioren achten sollten:

  • Gehen Sie mindestens einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt. Berichten Sie dabei über Veränderungen, etwa von Krankheiten oder neuen Medikamenten, die Sie einnehmen.
  • Ein grundlegender Bestandteil der Mundhygiene ist die tägliche Zahnpflege: Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta gereinigt werden.
  • Die richtige Putztechnik ist entscheidend. Die Zähne keinesfalls zu kräftig putzen, denn das kann Zahnfleisch und Zahnhälse schädigen. Eine mittelharte Zahnbürste ist ideal, sie sollte alle sechs Wochen erneuert werden. Die Bürste mit dem Kopf nach oben in ein Glas stellen, damit sie trocknen kann.
  • Reinigen Sie einmal täglich auch die Zahnzwischenräume. Dazu eignen sich Zahnseide sowie Zahnzwischenraumbürstchen. Diese gibt es in verschiedenen Größen für enge bis weite Zahnzwischenräume. So lässt sich Mundgeruch vorbeugen, der entsteht, wenn in den Zahnzwischenräumen verbliebene Speisereste nicht entfernt werden. Zusätzlich sollte auch die Zunge mit einem Zungenschaber gereinigt werden.
  • Wem es schwerfällt, die meist dünnen Griffe der Zahnbürsten und Zahnzwischenraumbürstchen richtig zu halten, kann sie mit Schaumstoff umwickeln und so vergrößern. Sinnvoll kann es auch sein, Zahnbürsten mit Griffhilfe zu benutzen. Sie können sich auch in der Zahnarztpraxis Hilfsmittel oder alternative Techniken empfehlen lassen.
  • Vergessen Sie auch die Prothesen-Pflege nicht. Herausnehmbaren Zahnersatz sollten Sie nach jeder Mahlzeit unter fließendem Wasser abspülen. Legen Sie zuvor ein Tuch ins Waschbecken, damit die Prothese nicht kaputtgeht, falls sie ins Waschbecken fällt. Einmal am Tag sollte der Zahnersatz zudem mit einer Prothesenbürste oder einer normalen, harten Handwaschbürste und Zahnpasta gesäubert werden.
  • Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten schafft gute Voraussetzungen für gesunde Zähne. Nahrungsmittel, die zum Kauen zwingen, kräftigen auch den Zahnhalteapparat.
  • Verzichten Sie weitgehend auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke, die den Zahnschmelz angreifen können. Trinken Sie stattdessen Mineralwasser oder ungesüßten Tee. 
  • Saure Speisen und Getränke wie Wein und Fruchtsäfte können den Zahnschmelz aufweichen. Danach sollten nicht sofort die Zähne geputzt werden.



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